Nestor Burma
Der von dem französischen Schriftsteller Leó Malet erdachte Privatdetektiv Nestor Burma wurde in Montpellier geborenen und lebt später in der Rue de Mogador in Paris. Burma ist Inhaber der Detektei Fiat Lux, was mit Es werde Licht übersetzt werden kann.
Mit seinen drei Mitarbeitern löst er nun in Paris knifflige Fälle, wobei er sich zumeist im ständigen Konkurrenzkampf mit der Polizei befindet. Dabei handelt es sich um seine sehr attraktive Sekretärin Héléne Chatelain, die nie älter zu werden scheint und hoffnungslos in Nestor verliebt ist.
Die Detektei Fiat Lux
Neben Héléne Chatelain sind auch der sehr lebhafte Roger Zavatter sowie der einarmige Roger Reboul bei der Detektei Fiat Lux beschäftigt.
Burma ist stets schlecht gelaunt und dem Tabak und dem Alkohol nie abgeneigt. Dennoch ist der Detektiv ein Perfektionist, der einen Fall erst dann als abgeschlossen betrachtet, wenn alle Fragen beantwortet sind.
Obwohl er sich in ständiger Konkurrenz mit der Polizei, besonders mit dem Kommissar Florimond Faroux, mit den nikotingelben Fingern und den schlechtsitzenden Anzügen, befindet, hat Burma einen sehr guten Ruf bei der Polizei, sodass er auch ab und an verdeckte Ermittlungen für diese durchführt.
Bei dem Kommissar Faroux hat er einen besonders großen Stein Brett, sodass er ihm immer wieder einige zu heikle Fälle zuspielt.
In kritischen Fällen löst Burma die Fälle auch gern mal allein, da er seine Fälle mit Gespür und seine zahllosen Kontakte, die sich über ganz Paris erstrecken, löst.
Nestor Burma: Corrida auf den Champs-Élysées: Nach den Figuren von Tardi - Gebundene Ausgabe von Nicolas Barral und Léo Malet
Nestor Burma – Erscheinungsbild
Durch sein Erscheinungsbild grenzt er sich deutlich von seinen Zeitgenossen Philip Marlowe und dem von Dashiell Hammett erfunden Privatdetektiv Sam Spade ab. Maßanzug, exzentrische Stierkopfpfeife und viel Humor zeugen von Burmas Geschmack.
Dennoch wird Nestor Burma oftmals als der französische Philip Marlowe bezeichnet, wobei die Betonung auf „französisch“ liegt. Übrigens verbeißt sich Nestor Burma ebenso in einen Fall wie der berühmte Kommissar Maigret, der ja bekanntermaßen für die Pariser Polizei arbeitet.
Das Geld aus den Aufträgen der Polizei kann Burma immer gut gebrauchen, da er seinen Mitarbeitern schon mal einige Monatsgehälter schuldig bleibt oder sogar bei seiner Sekretärin um Geld bettelt.
Diese tut es auch immer wieder gerne. Nur wenn Burma bei Ermittlungen attraktiven Frauen zu nah kommt, reagiert sie auffällig missmutig.
Die gefährlichsten Ermittlungen führt Burma jedoch immer selber durch. Unterstützung braucht er allenfalls bei der Vorbereitung seiner Ermittlungen, z. B. durch seinen immer angeheiterten Vetter, der Reporter bei einer Klatschzeitung ist.
Dieser verfasst schon mal kleine Artikel in der Zeitung, um die Verbrecher aus ihrem Versteck zu locken. Auch die Abschlussberichte verfasst Burma stets in frecher aber auch humoristischer Weise selber.
Nestor Burma 3 - Wer einmal auf dem Friedhof liegt... - Gebundene Ausgabe von Léo Malet und Emmanuel Moynot
Die ersten zehn Romane waren geprägt vom 2. Weltkrieg und der deutschen Besatzung. Erst ab dem Jahre 1954 wurden die bekanntesten Romane mit Nestor Burma veröffentlicht. Ab dato spielte jeder Roman in einem anderen Arrondissement in Paris.
Romane mit dem Privatdetektiv Nestor Burma und die Detektiv-Agentur Fiat Lux
- 1943 – Hundertzwanzig, Rue de la Gare
- 1945 – Nestor Burma in der Klemme
- 1945 – Blüten, Koks und blaues Blut
- 1946 – Solution au cimetiére
- 1946 – Tödliche Pralinen
- 1947 – Das fünfte Verfahren
- 1948 – Coliques de plomb
- 1949 – Applaus für eine Leiche
- 1949 – Ein Toter hat kein Konto
Die neuen Geheimnisse von Paris
- 1954 – Bilder bluten nicht
- 1955 – Stoff für viele Leichen
- 1955 – Marais-Fieber
- 1955 – Die Nächte von St. Germain
- 1955 – Die Ratten im Mäuseberg
- 1956 – Wie steht mir der Tod
- 1956 – Corrida auf den Champy-Élysées
- 1956 – Das stille Gold der alten Dame
- 1956 – die Brück im Nebel
- 1957 – Ein Clochard mit schlechten Karten
- 1957 – Stress um Strapse
- 1957 – Kein Ticket für den Tod
- 1957 – Bambule am Boul´Mich´
- 1958 – Spur ins Ghetto
- 1959 – Wer einmal auf dem Friedhof liegt
- 1962 – Bei Rotlicht Mord
- 1967 – Wenn Tote schwarze Füße tragen
- 1968 – Im Schatten von Monmatre
- 1969 – Der parfümierte Todeshauch
- 1970 – Tote reden kurze Sätze
- 1971 – Blutbad in Boulogne
- 1974 – Les neiges de Montmatre
- 1981 – La femme sans enfant
- 1982 – Une aventure inédite de Nestor Burma
- 1983 – Poste restante
Bambule am Boul' Mich' - Gebundene Ausgabe von Léo Malet und Nicolas Barral