Berühmte Detektive - Stephan Derrick

Stephan Derrick

Kennen Sie diesen Satz? „Harry, hol schon mal den Wagen.“
Und schon wissen Sie genau, welcher Serienkommissar damit gemeint ist.

Kriminaloberinspektor Stephan Derrick (gespielt von Horst Tappert) war Serienheld einer Krimiserie, die im Laufe der Jahre in mehr als 100 Länder auf dem ganzen Erdball exportiert wurde.

Dabei war dieser Riesenerfolg ganz und gar nicht von Anfang an ersichtlich. Ganz im Gegenteil; die ersten Reaktionen des Publikums waren nicht dazu angetan, in Euphorie zu verfallen.

Die Serie war anfänglich als klassischer „howcatchem “-Krimi konzipiert. Tat und Täter waren von vorn herein bekannt und der Zuschauer verfolgte den Kommissar dabei, wie er dem Täter, und vor allem dessen Motiven für die Tat, auf die Spur kam und ihn am Ende überführte. In den USA hatte dieses neue Konzept mit Columbo sehr gut funktioniert.

In Deutschland war dieses Konzept im Sommer 1973 nicht mehr völlig neu, denn Columbo wurde seit 1971 auch hier mit großem Erfolg ausgestrahlt. Bei Derrick gefiel es dem deutschen Krimi-Publikum jedoch nicht, und auch die Kritiker waren nicht sehr begeistert.

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Der Kriminaloberinspektor rückt in die erste Reihe

Nach und nach wurde das Konzept der Serie dann geändert, so dass der Täter mehr im Hintergrund blieb und dafür mehr Polizeiarbeit gezeigt wurde.

Ein guter Teil jeder Folge wurde damit zugebracht, das Umfeld des, zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht ersichtlichen, Opfers sowie dessen Familie und Freunde zu schildern, so dass manchmal 20-30 Minuten vergingen, bis Stephan Derrick und sein Kollege Harry Klein (gespielt von Fritz Wepper) ins Spiel kamen.

Im Gegensatz dazu saßen berühmte Kollegen aus anderen Serien an ihren Schreibtischen und warteten sozusagen darauf, dass ein Mord gemeldet wird.

Ein internationaler Riesenerfolg

Nach dieser Umstellung wurde die Serie von den Zuschauern wesentlich besser angenommen und an der ersten Ausstrahlung an ihrem endgültigen Sendeplatz am Freitag um 20.15 Uhr saßen 31 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher und verfolgtendie Ermittler bei ihren Aktivitäten.

31 Millionen Zuschauer bei einer einzigen Folge; in Zeiten des Privatfernsehens (das es damals noch nicht gab) eine schier unglaubliche Zuschauerzahl.

Die Krimiserie Derrick, entstanden in einer Gemeinschaftsproduktion der Sender ZDF, ORF und SF war die erfolgreichste Krimiserie im deutschsprachigen Fernsehen, deren insgesamt 281 Folgen zwischen 1974 und 1998 im ZDF als Erstausstrahlung gesendet wurden.

Die Drehorte der Serie befanden sich zum größten Teil im Raum München. Derrick ist die meist verkaufte Serie in der bisherigen Fernsehgeschichte, die im Laufe der Jahre in 108 Länder und in 12 Sprachen auf der ganzen Welt exportiert wurde.

In Italien wurde Horst Tappert zum Superstar und in China saßen bis zu 500 (!) Millionen Menschen vor den Fernsehschirmen, wenn der deutsche Kommissar seine Ermittlungen durchführte. Aber auch in Japan, Kenia und sogar auf den Fidschi-Inseln wurde die Krimiserie  ausgestrahlt.

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Das Profil von Derrick

Stephan Derrick, der Serienkommissar, der immer korrekt gekleidet war und nur Maßanzüge trug. Der Serienkommissar, der immer dunkle Lederschuhe und (falls das Wetter dies erforderte) einen hellen Trenchcoat trug.

Auch seine Armbanduhr passte zur Erscheinung des Gentleman – eine goldene Rolex oder eine IWC. Der Serienkommissar, der zwar eine Waffe trug, von dieser allerdings nur im äußersten Notfall Gebrauch machte. Dabei handelte es sich zunächst um eine Walther PPK 7,65 und später um eine Smith & Wessen 38 special.

Über den Menschen ist nur wenig bekannt. In den ersten Folgen raucht Derrick noch, wird allerdings in den späteren Folgen zum Nichtraucher.

Er ist immer Gentleman und sein Benehmen bei jedem Anlass korrekt. Er trinkt nur ganz selten Bier, was auch nicht zu ihm passt. Eher mal ein Glas Wein oder Wasser und im Büro zumeist Kaffee. Verheiratet ist Stephan Derrick auch nicht.

Er bewohnt seine Eigentumswohnung allein und nur in 4 von über 280 Folgen kann man ein wenig Interesse an Frauen erkennen. Bekanntermaßen war davon nichts von Dauer, denn er lebte nur für seine Arbeit.

Gemeinsam mit seinem Assistenten Harry Klein klärt Stephan Derrick bei der Münchner Mordkommission Morde auf. Häufig sind diese Mordfälle in der Münchner Schickeria angesiedelt, so dass Derrick seine reichen Verdächtigen in ihren Villen aufsucht und verhört.

Dabei löst er seine Fälle nicht mit der Waffe oder mit Drohungen, sondern mit Bedacht und, vor allem, ohne Gewalt.

Autogrammkarte von Horst Tapper als Stephan Derrick
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Die Beförderung und der Abschied

Während der gesamten langjährigen Ausstrahlungszeit wurde Stephan Derrick nie befördert. Erst in der letzten Folge „Das Abschiedsgeschenk“ verabschiedete er sich aus München zu seinem neuen Aufgabengebiet bei Europol.

Sein Ausscheiden aus der Serie wurde damit erklärt, dass er nun einen Chefposten bei der Ermittlungsbehörde Europol übernimmt. Aus dem Ermittler in München wird dann ein Verwaltungsbeamter in der Europol Verwaltung in Den Haag.

Personen im Umfeld von Stephan Derrick

Harry Klein, Kriminalinspektor
Auch Harry Klein lebte ausschließlich für die Arbeit. Kriminalinspektor Klein stand immer im Schatten von Stephan Derrick, was seitens der Autoren auch so gewollt war.

Die Rolle des Harry Klein war für Fritz Wepper dabei nichts Neues, denn diese hatte er auch schon in der Krimiserie „Der Kommissar“ gespielt. Ein Privatleben hatte er nicht – und wenn doch, so wurde es nie dokumentiert.

Auch über die Kollegen Kriminalrat Harder, Schröder, Franz Berger, Echterding und Lippert ist nur wenig bis gar nichts bekannt. Alles drehte sich ausschließlich um die Tat und natürlich um Stephan Derrick.

Hier finden Sie alle Episoden von Derrick.

Youtube Video
Wenn Sie sich das Video Derrick. Staffel 9, Folge 3: Der Mann aus Antibes via Youtube ansehen, gelten die Datenschutzbestimmungen von Youtube.

Wussten Sie, dass der Redakteur einer Automobil-Zeitschrift den 3er BMW des Jahres 1998 wegen der Form seiner Scheinwerfer als Modell „Derrick“ bezeichnete? Diese erinnerten ihn an die nicht zu übersehenden Tränensäcke von Kommissar Stephan Derrick (dargestellt von Horst Tappert).

Dabei wurde diese Bezeichnung sowohl von den Kollegen des Redakteurs als auch den Lesern der Zeitschrift sehr schnell übernommen, was dazu führt, dass das Auto sogar von den Mitarbeitern von BMW zeitweise so genannt wurde.

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